Warnung vor phototoxischen Reaktionen
In den Sommermonaten sehen wir in der Praxis häufiger Patienten mit blasenbildenden Hautausschlägen, die an eine Verbrennung erinnern. Ursache ist oft der (unbemerkte oder unbewusste) Kontakt mit verschiedenen heimischen Pflanzen.
Nach der Berührung und Kontakt mit den Pflanzen und der direkten Einstrahlung von Sonnenlicht, entsteht mit Verzögerung eine sogenannte phototoxische Reaktion. Hier zeigt sich oft eine streifenförmige oder peitschenhiebartige Anordnung mit Rötung und Blasenbildung. Die Haut ist gerötet und juckt stark und die Patienten klagen häufig auch über brennende Schmerzen.


Wie entsteht die Reaktion & Typische Auslöser
Auslöser sind bestimmte Pflanzenextrakte , Furanocumarine genannt und die anschließende Besonnung mit UV-A Licht. Im Gegensatz zum Sonnenbrand verläuft der Hautausschlag verlängert und verursacht Blasen und gelegentlich auch eine bleibende starke bräunliche Pigmentierung nach dem Abheilen. Kontakt mit den Pflanzen ohne Sonne (UV-Licht) führt seiner keinen Hautveränderungen!
Diese phototoxische Reaktion wird oft auch als Wiesengräserdermatitis (Dermatitis pratensis) bezeichnet, da bereits der Kontakt mit Gräser (zum Beispiel beim Baden im See und dem Liegen auf einer Wiese) zu der Hautreaktion führen kann.
Die wichtigsten Pflanzen neben Gräsern und Kräutern und Doldenblütlern die für die unangenehme Hautreaktion in Frage kommen, sind der Bärenklau, Weinraute, Bischofskraut, gefleckter Schierling, Meisterwurz und Engelwurz.
Auch Gemüsepflanzen, wie Pastinaken, Karotten, Sellerie und Petersilie und Zitruspflanzen wie Zitronen, Grapefruit, Limette und Bergamotte können den Ausschlag ebenfalls auslösen
Wie kannst du es vermeiden?
Handschuhe und lange Kleidung vermeiden den Kontakt mit den Pflanzen, sind im heißen Sommer, außer eventuell bei Garten- oder Erntearbeit aber in der Freizeit keine sinnvolle Option.
Behandlung und Symptome
Treten Symptome mit brennende Rötungen und Bläschen auf, hilft es die betroffenen Hautstellen so schnell wie möglich gründlich mit klarem Wasser zu spülen und weitere Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
Kühlung mit Cold Packs und kühlende Feuchtigkeits-Cremes aus der Apotheke können die Symptome lindern. Oft verstärkt sich aber die Hautreaktion noch zwei bis drei Tage später. Treten größere Blasen auf, bei kleinen Kindern, größeren Hautpartien oder starken Schmerzen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall wird eine antiseptische und entzündungshemmende verschreibungspflichtige Creme zur Anwendung kommen.

Autor
Dr. med. Torsten Hahne
Angestellter Facharzt Dermatologie / Allergologie / Venerologie